Viele Menschen leiden unter Rückenschmerzen und ständigen Verspannungen. Über unsere Körperhaltung, insbesondere unsere Aufrichtung, machen wir uns kaum Gedanken. Viele Menschen haben sich im Laufe ihres Lebens „falsche“ – ungesunde Haltungen angewöhnt. Während sich ein Großteil nach hinten lehnen, beugen sich andere gerne leicht nach vorne. Das Resultat: Die Wirbelsäule kann beim Laufen und beim Stehen die Bewegungen nicht ausreichend abfedern und unterstützen.
Deine Rückengesundheit leidet. Dies hat weitreichendere Konsequenzen als nur Rückschmerzen. Denn ein gesunder Rücken hat direkten Einfluss auf Deinen gesamten Körper und den Geist. Schmerzen im Rücken können auch besagen, dass Du zu viel Energie verausgabst, permanent unter Stress stehst und zu wenig Ruhephasen einlegst. Ein übermäßiger Energieverbrauch schwächt jedoch Deine Nieren- und Lebenskraft sowie die Knochengesundheit. Zudem wirkt sich eine chronische Verausgabung auf Deine geistige Haltung und das geistige Wohlergehen aus.
Ein gesunder Rücken ist somit ein wichtiges, wenn nicht zentrales Thema:
Elastische Feder für aufrechte Bewegungen
Zurück zur Wirbelsäule und Rückengesundheit. Die Wirbelsäule ist die zentrale Achse in unserem Körper und verbindet den Beckengürtel mit dem Schultergürtel. Sie hat eine doppelte S-Krümmung und „stellt auf diese Weise einen biegsamen, elastisch federnden Stab dar“. Damit ermöglicht die Wirbelsäule uns Beweglichkeit. Interessant dabei ist, dass die Bewegungsspielraum der einzelnen Wirbel gar nicht so sehr hoch ist. Als Ganzes erlaubt uns die Wirbelsäule jedoch sehr weite Biegungen und Bewegungen auszuführen, selbst nach hinten und zur Seite.
Um die Wirbelsäule gesund und beweglich zu halten, reicht es, täglich Übungen durchzuführen. Diese müssen keine extrem sportliche Note haben, sondern dürfen leicht und fließend sein. Eine Routine aus sanften Qigong- und Dehnübungen zur Rückenstärkung kann die Flexibilität verbessern und die Muskeln aufbauen bzw. erhalten. Darüber hinaus geht es auch darum, eine möglichst gerade, aufrechte Körperhaltung einzunehmen. Eine aufrechte Haltung im Stehen und Sitzen ist sehr gut für die Rückengesundheit. Unterstützen kannst Du diese, indem Du öfter den Hüft- bzw. Schulterbreiten Stand einnimmst und übst. Dieser ist physiologisch optimal für Deinen Rücken.
Rückenschmerzen und Psyche hängen eng zusammen
Rückenschmerzen basieren so gut wie immer auf mehr als nur auf Schmerzen im Rücken. Auch die Psyche wird durch unsere Körperhaltung beeinflusst und umgekehrt. Eine aufrechte Körperhaltung ist direkt mit unserer geistigen Haltung verbunden. Mediziner wissen, dass der Schmerz nicht nur körperliche Ursachen haben muss, sondern auch von der Psyche beeinflusst wird. Untersuchungen belegen dies: So leiden Menschen mit depressiven Verstimmungen doppelt so häufig unter Rückenschmerzen. Und Personen, die unter beruflichem Stress stehen, entwickeln häufiger Rückenschmerzen verglichen mit weniger gestressten Menschen. So heißt es nicht umsonst in einer Studie der Techniker Krankenkasse, dass Vorgesetzte den Mitarbeitenden „im Rücken sitzen“ können.
Vor allem bei chronischen Rückenschmerzen wirken psychosoziale Auslöser besonders stark. Belastungen und Herausforderungen im Geist sowie im Körper spielen dabei eine wichtige Rolle. Wenn wir uns daran erinnern, was die Stressreaktion bewirkt, wird sehr deutlich, wie stark Psyche und Körper zusammenhängen. Stress versetzt unseren Körper und Geist in Alarmbereitschaft: der Blutdruck steigt, die Atmung wird schneller und die Muskeln spannen sich an. Dein Geist fokussiert sich, ist eng auf eine Aufgabe ausgerichtet, um der Herausforderung schnell und effektiv zu begegnen. Ein uralter Schutzmechanismus unseres Körpers; die sogenannte Fight-or-Flight Reaktion setzt ein – die Entscheidung fällt in Windeseile zwischen schnell wegrennen oder kämpfen.
Bei der Stressreaktion spielen Sympathikus und Parasympathikus eine zentrale Rolle. Sie sind Gegenspieler unseres vegetativen Nervensystems, verlaufen im Rücken und erreichen verschiedene Organe. Bei Stress wird der Sympathikus aktiviert, der Parasympathikus in der darauffolgenden Ruhephase. Normalerweise kommt es nach einer Stressreaktion zu einer längeren Erholungsphase: die Muskeln entspannen sich, das Nervensystem wechselt wieder in den grünen Modus.
Durch chronischen Stress in der Gesellschaft, etwa Daueralarm durch nicht enden wollende Hiobsbotschaften, oder durch persönliche Belastungssituationen kommt es zur Verhärtung der angespannten Muskulatur. Die umliegenden Nerven werden gereizt und eine der Folgen können Rückschmerzen sowie eine erhöhte Belastung der Gelenke sein. Entspannung und Stressreduktion kommen somit eine wesentliche Bedeutung für einen gesunden Rücken zu.
Der Rücken ist verbunden mit Niere und Blase sowie der Willenskraft
Rückenschmerzen sind aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) eng verbunden mit den Organen Niere und Blase und den entsprechenden Leitbahnen. Während die Blasenleitbahn über den Rücken verläuft, liegt die Nierenleitbahn vorne. Beide Leitbahnen sind somit an unserer Aufrichtung beteiligt. Niere und Blase stehen in der chinesischen Medizin für das Stress- und Alarmsystem. Die Nebennieren sind maßgeblich an der Produktion von Stresshormonen, etwa Adrenalin, beteiligt. Um Herausforderungen zu begegnen, brauchen wir einen flexiblen und starken Rücken. Andernfalls stehen wir schnell mal mit dem Rücken an der Wand.
Die Nieren sind der Speicher unserer Lebensenergie. Jede Verausgabung trägt zum Energieverbrauch bei. Das ist normal und o.k. solange der Energieabbau durch regelmäßige Ruhephasen ausgeglichen wird. Ein chronischer und übermäßiger Verbrauch der Lebensenergie schwächt und schädigt auf Dauer jedoch unsere Nieren. Somit wirkt eine chronische Stresssituation und die damit verknüpfte Stressreaktion nierenschädigend. Symptomatisch äußert sich dies oft in Schmerzen im Lendenwirbelbereich.
Aus TCM-Sicht hat die Niere zudem die Aufgabe, Knochen und somit auch die Wirbelkörper zu versorgen sowie das Knochenmark zu produzieren. Kommt es zu einer Nierenschwäche, leidet die Knochengesundheit, Wirbel können brüchig werden und es kann zu Beschwerden der Lendenwirbelsäule kommen. Mangelt es an Nierenenergie, fehlen der Wirbelsäule Kraft, Dynamik und Beweglichkeit. Dies kann sich in verschiedenen Erkrankungen der Wirbelsäule äußern, etwa in Fehlhaltungen, Rundrücken, Steifigkeit in den Bewegungen, Arthrose in den Wirbelgelenken oder einer Bandscheibendegeneration.
Die Niere beherbergt außerdem die Willenskraft. Sind die Nieren schwach, mangelt es auch an Willenskraft. Dies äußert sich in der Regel in einer schlechten Motivation, einer stark reduzierten geistigen Spannkraft und der Neigung zu Depressionen. Mit Qigong kannst Du Deinen Rücken unterstützen, indem Du die Balance zwischen Nieren- und Blasen-Leitbahnen wiederherstellst. Rotationen und Biegungen des Rückens, das nach unten Beugen haben eine direkte Wirkung auf Deinen Rücken und die damit auf die in Verbindung stehenden Organe und natürlich auch auf Dein geistiges Wohlbefinden. Qigong fördert und verbessert Deine Lebensenergie.
Einfach gesünder: Körperliche und geistige Haltung verbessern
Entspannung und Stressreduktion kommen somit eine wesentliche Bedeutung für einen gesunden Rücken zu. Die Wirkung von entsprechenden Programmen ist hier gut belegt und diese werden deshalb auch von den Krankenkassen bezuschusst. Insbesondere Tai Chi und Qigong können Verspannungen gut lösen, Deine Beweglichkeit, Kraft und Aufrichtung verbessern und dir geistige Ruhepausen verschaffen. Um eine positivere Haltung zum Leben zu finden, sind geistige Bewegungen nötig. Diese lassen sich neben Tai Chi und Qigong in Stressmanagement- und Resilienz-Programmen trainieren. Angebote findest Du auf einfach-gesuender.com.